Samstag, 31. Dezember 2011

Warum die Sprachenlehre verändern?

Die Volkshochschulen arbeiten so, wie sie jetzt arbeiten im Sprachenbereich schon viele Jahre. Viele angebotene Sprachkurse werden auch fleißig belegt. Da könnte sich durchaus die Frage stellen, weshalb man dieses System denn modernisieren sollte? 
  • Vielleicht, weil es gerade "in" ist?
  • Vielleicht, weil ich selber auf Grund der beiden Herzen in meiner Brust (Erwachsenenbildung und E-Learning) eine Schnittstelle suche? (Das ist sicherlich ein Grund, warum ich dieses Forschungsprojekt gestartet habe, sonst wäre ich auch gar nicht auf diese Idee gekommen. Allerdings gab es einen anderen "Hauptauslöser".).
  • Vielleicht, weil sich die wissenschaftlichen Ansichten und Erkenntnisse zum Thema "Lernen" in den letzten Jahren verändert hat?
    Das ist es!
Lernen und Lehren, das ist für viele eine untrennbare Kombination. Prof. Dr. Klaus Holzkamp hat den Begriff des "Lehr-Lern-Kurzschluss" geprägt. Damit weist er darauf hin, dass Lernen eben nicht durch Lehren automatisch bedingt ist (vgl. Arnold 2008, S. 102). Der Lernende ist nicht als leere Hülle zu verstehen, die befüllt werden kann. Vielmehr ist es der Auftrag von Pädagogen verschiedene Möglichkeiten und Wege zur selbsttätigen Aneignung des Lerners zu bieten.
Lernen ist in diesem Sinne aktiv und selbstverantwortlich vom Lernenden zu betreiben. Der "Lehrer" hat die Rolle des Unterstützers und Begleiters. 
Und genau das ist der Ausgangspunkt für dieses Projekt: durch die Verwendung von Neuen Medien oder einer Lernplattform sollen alte Lehrformen an der Volkshochschule nicht ersetzt werden. Sie sollen erweitert werden! Neue Lernwege und -möglichkeiten sollen den Teilnehmererfahrungen und -erwartungen gerecht werden. Deshalb ist die erste Anlaufstelle meiner Arbeit auch nicht der Lehrende, sondern die Lernenden. In einer kurzen Befragung konnten sie ihre Wünsche und Kenntnisse mitteilen. Das Ergebnis wird in den nächsten Tagen bekannt gegeben.

Donnerstag, 29. Dezember 2011

Eingrenzung des Themas - Was ist Erwachsenenbildung? Wer ist erwachsen?

Erwachsenenbildung hat viele Facetten. Grundsätzlich denkt man wohl zunächst einmal an Kurse in Weiterbildungsinstituten. Auch die Universitäten sind ein Standbein der Erwachsenenbildung. Erwachsenenbildung geschieht aber auch am Arbeitsplatz durch informelles Lernen. Bei Letzterem wird oft gelernt ohne dass es bewusst angeleitet wird. Dies macht aber laut Forschungsstudien um die 70 bis 80 % des Lernens Erwachsener aus. Erwachsenenbildung kann aber auch nicht selbst gewollte Weiterbildung sein, wie z.B. bei Kursen, für die man vom Arbeitgeber oder ggf. von der Bundesagentur für Arbeit verpflichtet wird.
Eine zweite Frage ist, welche Teilnehmer die Erwachsenenbildung einschließt? Ab wann ist jemand erwachsen? Biologisch gesehen, wenn der Reifeprozess abgeschlossen ist. Rechtlich gesehen, wann der Gesetzgeber die vollen Rechte und Pflichten zugesteht. Oder ist man vielleicht erwachsen, wenn man seinen Lebensunterhalt selbst verdient? Das kann auf Grund der heute oftmals sehr unterschiedlichen Zeitpunkte des Berufseinstiegs im Alter zwischen 16 und 30 liegen.
Beide Fragen - sowohl die nach der Erwachsenenbildung als auch nach dem Erwachsensein können im Rahmen dieses Blogs nur am Rande behandelt werden, würden jedoch alleine schon Grundlage für weitere Ausführungen und Diskussionen liefern.
In diesem Projekt wird nur ein Aspekt von Erwachsenenbildung augegriffen, nämlich die freiwillige Weiterbildung an Volkshochschulen. Das Publikum ist sehr gemischt. Sowohl ältere Personen nehmen an Kursen teil, als auch Schüler (z.B. in Englischkursen zur Vorbereitung auf den Real- oder Hauptschulabschluss). Die Befragung der Kursteilnehmer wird exemplarisch zeigen, welcher Altersdurchschnitt derzeit an den VHS-Kursen vor Ort teilnimmt. Dieser Schnitt könnte jedoch im Sommersemester bereits wieder anders aussehen, da dann die Kurse für Schüler zur Prüfungsvorbereitung im Fach Englisch für den Schulabschluss angeboten werden.

Samstag, 24. Dezember 2011

Weihnachtsgrüße

Ich wünsche allen ein frohes und besinnliches Weihnachtsfest!

Donnerstag, 22. Dezember 2011

Modernes Sprachenlehren - ein Beispiel

Beim folgenden Beitrag zum niedersächsischen Wettbewerb Campusemerge schlägt mein E-Learning-Herz höher. Eine durchdachte Sprachenlehre mittels Moodle. Werkzeuge des Web 2.0 werden verwendet, die Plattform dient zudem der Kollaboration.


Ein sehr schönes Beispiel. Aber ist dieser Weg für die Volkshochschulen sinnvoll?

Mittwoch, 21. Dezember 2011

Erste Schritte

Ich möchte dieses Forschungsprojekt langsam angehen bzw. Schritt für Schritt. Ich kenne Projekte, die einfach starten und meist nicht von Erfolg gekrönt sind. Für jedes Projekt gibt es eigentlich einen klaren Fahrplan, nämlich:
  • Bedarfsanalyse
    Zunächst einmal will ich klären, ob neue Medien an Volkshochschulen überhaupt ein Thema sind. Dabei gehe ich sowohl auf die Wünsche der Teilnehmer als auch auf das Wollen und Können der Dozenten ein. Dadurch wird das weitere Vorhaben bestimmt.
  • Konzeption
    Das Ergebnisse der Analyse wird betrachtet und eine sinnvolle Konzeption dazu "gestrickt". Je mehr die Teilnehmer und Dozenten neue Medien möchten, desto umfangreicher kann das Konzept ausgehen.
  • Planung
    In der Planung wird das Konzept zu konkreten Teilschritten zerlegt und durchführbare Maßnahmen geplant.
  • Implementierung
    Wird beispielsweise neue Software benötigt, so kann sie in diesem Schritt implementiert werden. Dazu gehört auch die Dozenten zu schulen und ihnen wichtige Hinweise und Informationen zu geben. Zu beachten ist, dass es sich bei den Dozenten meistens nicht um pädagogisches Personal handelt.
  • Durchführung
    In der Durchführung wird das neue System bzw. die neue Vorgehensweise aktiv umgesetzt..
  • Evaluation
    Um den Erfolg oder das Scheitern der Maßnahme beurteilen zu können, ist eine abschließende Evaluation von Nöten. 
Die Schritte möchte ich befolgen. Die Zeitspanne hierfür ist sicherlich nicht auf die nächsten Wochen, sondern vielmehr auf die nächsten Monate begrenzt.
Den ersten Schritt bilden zunächst zwei Befragungen. Gestartet wird mit einer Teilnehmerbefragung an der örtlichen VHS. Diese ist in den letzten beiden Wochen durchgeführt worden. Das Ergebnis wird in einem der nächsten Posts mitgeteilt. Die Befragung der Dozenten an mehreren Volkshochschulen in der Nähe wird noch zwei bis drei Wochen laufen. Der Personenkreis ist relativ klein. So gibt es beispielsweise Volkshochschulen, an denen nicht mehr als 10 Dozenten im Sprachenbereich tätig sind. Daher habe ich mehrere Volkshochschulen angeschrieben und um deren Mithilfe geben.

Dienstag, 20. Dezember 2011

Einstieg in die Thematik

Mein erster Blog, mein erster Post...
Nun beginnt für mich eine spannende Zeit. Einerseits habe ich mir vorgenommen einen Blog zu führen und diesen auch zu pflegen. Andererseits dient der Blog dazu, die Ergebnisse meines Forschungsprojekts zu dokumentieren. Somit sind das quasi zwei große Vorhaben auf einmal.
Mein Forschungsinteresse gilt der Frage, ob man den Sprachenunterricht an den Volkshochschulen modernisieren kann und wie ein modernes Sprachenlehren aussehen könnte (weiterführende Informationen sind im Reiter "Vorhaben" zu finden). Dabei geraten neue Medien in den Fokus. Denn:
"Lehr-Lernprozesse sind eng mit der Nutzung von M.[edien] verwoben und werden von ihnen unterstützt, aufrechterhalten, vertieft, aber auch verändert. Ein Blick in die Geschichte der M.[edien]nutzung verdeutlicht, dass bereits mit dem Aufkommen der ersten M.[edien] diese für L.[ernen] genutzt wurden. In der heutigen Zeit sind es insb. der technologische Fortschritt sowie die zunehmende Mediatisierung, Informatisierung und Digitalisierung der Gesellschaft bzw. der Lebenswelt jedes Einzelnen, welche die Bedeutung des M.[edien]einsatzes auch für die EB/WB [Erwachsenenbildung/Weiberbildung] herausstellen" (Arnold/Nikda/Nuissl 2010, S. 209)
Dieses Zitat weist auf die enge Verbindung von Lehren, Lernen und Medien hin und ist somit der Ausgangspunkt meiner kommenden Untersuchungen.
Ich freue mich auf eine aufschlussreiche Zeit mit vielen neuen Eindrücken!