Die Volkshochschulen arbeiten so, wie sie jetzt arbeiten im Sprachenbereich schon viele Jahre. Viele angebotene Sprachkurse werden auch fleißig belegt. Da könnte sich durchaus die Frage stellen, weshalb man dieses System denn modernisieren sollte?
- Vielleicht, weil es gerade "in" ist?
- Vielleicht, weil ich selber auf Grund der beiden Herzen in meiner Brust (Erwachsenenbildung und E-Learning) eine Schnittstelle suche? (Das ist sicherlich ein Grund, warum ich dieses Forschungsprojekt gestartet habe, sonst wäre ich auch gar nicht auf diese Idee gekommen. Allerdings gab es einen anderen "Hauptauslöser".).
- Vielleicht, weil sich die wissenschaftlichen Ansichten und Erkenntnisse zum Thema "Lernen" in den letzten Jahren verändert hat?
Das ist es!
Lernen und Lehren, das ist für viele eine untrennbare Kombination. Prof. Dr. Klaus Holzkamp hat den Begriff des "Lehr-Lern-Kurzschluss" geprägt. Damit weist er darauf hin, dass Lernen eben nicht durch Lehren automatisch bedingt ist (vgl. Arnold 2008, S. 102). Der Lernende ist nicht als leere Hülle zu verstehen, die befüllt werden kann. Vielmehr ist es der Auftrag von Pädagogen verschiedene Möglichkeiten und Wege zur selbsttätigen Aneignung des Lerners zu bieten.
Lernen ist in diesem Sinne aktiv und selbstverantwortlich vom Lernenden zu betreiben. Der "Lehrer" hat die Rolle des Unterstützers und Begleiters.
Und genau das ist der Ausgangspunkt für dieses Projekt: durch die Verwendung von Neuen Medien oder einer Lernplattform sollen alte Lehrformen an der Volkshochschule nicht ersetzt werden. Sie sollen erweitert werden! Neue Lernwege und -möglichkeiten sollen den Teilnehmererfahrungen und -erwartungen gerecht werden. Deshalb ist die erste Anlaufstelle meiner Arbeit auch nicht der Lehrende, sondern die Lernenden. In einer kurzen Befragung konnten sie ihre Wünsche und Kenntnisse mitteilen. Das Ergebnis wird in den nächsten Tagen bekannt gegeben.